Wer sich ein wenig mit der Marine und ihren Gerätschaften auskennt, dem dürfte auch Raymarine Marine Electronics ein Begriff sein. Immerhin reden wir von einem der bedeutendsten Zulieferer und Hersteller für Marinegerätschaften und Fischfinder. Klar, es gibt noch einige Konkurrenzunternehmen. Nichtsdestotrotz genießt Raymarine unter Kennerinnen und Kennern einen nahezu einzigartigen Ruf. Die Reputation dieser Marke verheißt langanhaltende Qualität und Zuverlässigkeit.
Aufgrund dieses Fakts nur ein paar Worte zum Preis von Gerätschaften dieses Unternehmens: Sie sind eher für große Sportboote und Yachten geeignet, aber in manchen Fällen auch für das normale Angelboot. Es ist halt im weitesten Sinne das typische Marinegerät. Im klassichen Boating/Yachting Bereich gibt es allerdings auch einige für die breite Masse konzipierte Echolote und passendes Zubehör. Und auch, wenn diese ihren Preis haben, sind sie unter dem Gesichtspunkt Preis-Leistung nahezu einsame Spitze. Die Fischfinder des Unternehmens Echolote ist nicht das einzige Marinegerät, dass Raymarine herstellt. Dennoch soll es in diesem Abschnitt in der Hauptsache um die Fischfinder des Unternehmens gehen, dass über den Mutterkonzern FLIR Systems sogar im weltbekannten amerikanischen Aktienindex Nasdaq 500 notiert ist. Auf diesem Wege können Angelfreundinnen und Angelfreunde auch in die Maritime Sparte der Firma und deren zukünftigen Erfolg investieren. Zudem gibt es von dem US-amerikanischen Hersteller auch einige Echolote. Diese zeichnen sich auch durch patentierte Innovationen wie Element HV, Axiom oder Quantum Radar aus, auch wenn die meisten Patente dem Mutterkonzern FLIR Systems gehören.
Innovative Patente des Unternehmens: Evolution Autopilot
Beim Evolution Autopilot ist der Name Programm. Es ist einfach ein Autopilot, der sich im Angel Sektor größter Beliebtheit erfreut. Die Geräte der Evolution Baureihe verfügen über einen übersichtlichen Touchscreen, bieten an sich aber wenig Spielraum für die typischen, cleveren Innovation des amerikanischen Unternehmens. Ein Autopilot ist von sich aus schon so kompliziert aufgebaut, dass man das Rad eben nicht neu erfinden kann, wenn man schon einmal einen fertig entwickelt hat.
Marinetechnik von Raymarine: Quantum Radar
Bei der Quantum-Baureihe handelt es sich um hochprofessionelle, kabellose Radargeräte für den maritimen Einsatz. Die Baureihe profitiert vor allem vom lückenlosen Support, den es bei einem Einsatz auf hoher See halt einfach braucht, aber auch von der patentierten CHIRP Puls Kompressionstechnologie. Diese Technologie ist allerdings, wie die meisten Patente, Besitz des Mutterkonzerns FLIR Systems. Mit dem Quantum Radar sicherte sich FLIR den Zuschlag bei einigen namhaften, internationalen Marine-Streitkräften. Die Radars der Reihe funktionieren im Nahfeld schon ab 6 m relativ gut.
Echolote von Raymarine für Angler: Element HV
Bei den Element HV handelt es sich um Sonare mit Multifunktions-Display. Sie sind im Angel Sektor beheimatet und profitieren stark von der sogenannten HyperVision-Sonartechnologie, die mit einer Frequenz von 1,2 Megahertz betrieben wird und in der Angelszene einen exzellenten Ruf genießt. Das dazugehörige Patent ist – wie die meisten – im Besitz von FLIR Systems. Mit den Element HV Sonaren ist laut Herstellerangaben auch eine faszinierend lebensechte Fischidentifizierung möglich. Expertinnen und Experten bestätigen dieses Werbeversprechen immer und immer wieder. Es gibt wenige Menschen in der Angelszene, die den Element HV Sonaren kein zumindest brauchbares Zeugnis ausstellen.
Bei der Baureihe Axiom handelt es sich um Multifunktions-Touchscreens zur Navigation
Die Axiom Modelle laufen alle mit dem eigenen, äußerst minimalistischen und stabilen Betriebssystem namens LightHouse 3. Es ist neben der Stabilität und seinem Minimalismus dafür bekannt, extrem intuitiv zu funktionieren. Alle Axiom-Modelle enthalten ein eingebautes Sonar, was sie natürlich zusätzlich attraktiv für Angelfreundinnen und Angelfreunde macht. Die neueren Modelle laufen alle mit einem Quad-Core-Prozessor. Es gibt drei Größen zur Auswahl: 7,9 und 12,1″.
Die Geschichte von Raymarine: Eine kurze Zusammenfassung
Die Firma war ursprünglich ein Teil des US-amerikanischen Unternehmens Raytheon, das 1923 sein ersten Echolot, ein Echotiefen-Echolot, auf den Markt brachte. Nachdem das Geschäft nun einige Dekaden so vor sich hin plätscherte, steigerte man 1958 seinen Marktanteil durch die Übernahme des Konkurrenten Apelco erheblich. Auch die Produktpalette wuchs durch die Fusion ebenfalls enorm. In Europa sollte man allerdings erst viel später Fuß fassen.
1990 kaufte man das 1974 von dem Erfinder und erfahrenem Seemann Derek Fawcett gegründete Unternehmen Nautech, das bis dato nur automatische Lenksysteme herstellte. Mit Sicherheit war die Übernahme von Nautech ein weiterer, elementarer Meilenstein in der Firmengeschichte. Zudem hatte man sich mit einem Schlag mit dem Kauf von Nautech auf dem so bedeutenden europäischen Markt etabliert.
1993 und 1998 folgten weitere Umschichtung bei Raytheon, aus denen schlussendlich 2001 das Unternehmen in seiner heutigen Form hervorging. 2001 bei der Gründung wurde die Division gleich von Hg übernommen. Unterstützt wurde der Management-Buy-Out durch die Firm Hg. Nachdem das Unternehmen für Fischfinder und Marinebedarf 2004 erstmalig an der Londoner Börse notierte wurde, vervierfachte Hg sein Investment innerhalb einiger weniger Jahre.
2005 unterstützte man die Weltumseglung der inzwischen von der Queen zur “Dame” ernannten Solo-Langstreckenseglerin Ellen MacArthur. Man sponserte MacArthur die nötige Ausrüstung und stand der erfahrenen Seglerin mit Rat und Tat zur Seite. Ohne Frage ein Coup, der die Bekanntheitswerte des Unternehmens durch die Decke katapultierte. Als 2007 – 2008 die globale Finanzkrise zuschlug, war die Freizeitboot-Industrie im Allgemeinen schwer betroffen. Als die Firma kurz vor der Insolvenz stand, bot sich FLIR Systems 2010 an, es zu übernehmen und so zu retten. Seit 2010 geht es wieder kontinuierlich bergauf mit dem Traditionsunternehmen und man schreibt wieder schwarze Zahlen. Auch profitieren die Qualität und Kapazität, die man herstellen kann, enorm von FLIR Systems, das schon vor der Rettung im US-amerikanischen Nasdaq 500 notiert war.
Fazit
Ob Evolution Autopilot, Quantum Radar, Axiom oder Element HV: Viele innovative Ideen und klangvolle Namen, ein Unternehmen. Schon seit über 80 Jahren, damals noch unter dem Namen Raytheon, perfektioniert man hier seine Echolote und lässt die Firma immer wieder durch schlaue Übernahmen größer werden. Eine in der freien Wirtschaft gar nicht ungewöhnliche Art der Expansion, aber doch eher ungewöhnlich für einen Hersteller von – unter anderem – Fischfindern. Am meisten profitieren aber das Unternehmen und damit die Kundinnen und Kunden von der Übernahme durch FLIR Systems. Erst danach wurde die Firma zu einem Bollwerk für Qualität und Zuverlässigkeit.