Ich möchte ein Echolot mit Plotter zum Tiefseeangeln in Norwegen und für die Ostsee. Worauf muss ich achten?

Für Angler ist die Wahl des passenden Echolotes auf den ersten Blick eine einfache Sache. Man nimmt den Katalog eines der bekannten Hersteller und betrachtet die Werte des Fischfinders. Mit diesen gedruckten Angaben sollte man eigentlich problemlos mehrere Geräte mit den erwarteten Funktionen finden; z.B. eine große Wassertiefe, vielleicht auch noch ein schönes Farbdisplay und einen großen Monitor. Passt….

Sobald man sich aber die Details und Hintergründe näher ansieht, stellt man fest, dass es sich bei diesen Angaben um theoretische Idealwerte handelt. So sorgen unterschiedliche Wassertemperaturen, ein hoher Salzgehalt und auch die Bodenhärte für vollkommen andere Ergebnisse.

Wie also finden wir das richtige Echolot? Achten wir zuerst auf die Frequenzen.

Je niedriger eine Frequenz, desto tiefer kommt das Gerät. Je höher die Frequenz, desto geringer ist die maximale Wassertiefe.
Bin ich also der typische Tiefseeangler, so benötige ich meist Geberkristalle mit um die 50khz. Nur damit komme ich auf Wassertiefen von bis zu 500m in Norwegen, vorausgesetzt das Echolot hat die entsprechend leistungsstarke Elektronik verbaut.
Leider haben niedrige Sendefrequenzen aber auch den Nachteil eine schlechtere Bildqualität zu liefern. Was also nutzt uns ein Gerät mit großer möglichen Wassertiefen, kann aber Fische weder am Grund noch im Mittelwasser erkennen. Deshalb achten Sie bei der Auswahl des richtigen Echolotes auf einen vernünftigen Kompromiss. Viele aktuelle Geräte sind mit Doppelfrequenzgebern mit 200/83khz oder auch einem High / Medium Chirp ausgestattet. Stelle ich das Echolot auf z.B. Medium Chirp, erreiche ich in Norwegen meist 200-250m Wassertiefe bei guter Fischerkennung.

Hinterfragen Sie also unbedingt Ihre Angelmethoden und prüfen Sie, ob Sie wirklich in so extremen Wassertiefen fischen.

Ebenfalls wichtig ist die Qualität des Bildes und die damit zusammenhängende Fischerkennung.

Die marktführenden Hersteller haben die Preise der Leistung des Gerätes angepasst. In vielen Versuchen, Vergleichstest und Kundenerfahrungen kann man sehr gut nachvollziehen, dass teurere Modelle eine deutliche bessere Sichel und Detaildarstellung haben. Entscheiden Sie sich im Zweifelsfall immer für das größere Gerät. Nichts ist ärgerlicher als ein zu kleines Display.

Und zu guter Letzt: Immer ein Gerät mit Kartenplotter Funktion nehmen und nicht nur „GPS“.

Hört sich gleich an, beinhaltet aber einen großen Unterschied. Mit einem GPS können zwar Stellen markiert werden und die Geschwindigkeit ist ablesbar. Aber nur mit einer präzisen digitalen Seekarte erkennt der erfahrende Angler die Tiefen- und Bodenstruktur.

Um diese Seekarten in ein Gerät einlesen zu können, benötigen wir einen Kartenschacht, der die Daten und Informationen auslesen kann. Dies ist nur mit einem Seekartenplotter möglich. Achten Sie also auf die kleine Klappe am Gerät, um die Speicherkarten der bekannten Hersteller einlesen zu können.
Ohne diese fehlen dem Angler wichtige Funktionen und Hilfestellungen.